29.10.2019 |
von DI Michael Wöckinger
Die zwei Seiten des Milchmarktes
Die Notierungen an den Terminmärkten für Magermilchpulver zeigen eine erfreuliche Tendenz und erreichten Mitte Oktober ein Fünf-Jahres-Hoch.
Die Butterpreise dagegen schaffen es nicht, sich vom Boden zu lösen. Vielleicht kann die nahende Vorweihnachtszeit eine positive Entwicklung einleiten und so die Auszahlungspreise anwärmen.
Die Butterpreise dagegen schaffen es nicht, sich vom Boden zu lösen. Vielleicht kann die nahende Vorweihnachtszeit eine positive Entwicklung einleiten und so die Auszahlungspreise anwärmen.
Fett und Eiweißverwertung uneinheitlich
Das bereits seit etwa einem Jahr bemerkbare Auseinanderdriften der Preise bei den Eckprodukten Butter und Magermilchpulver setzt sich fort. Seitdem die Interventionslager bei Pulver abgebaut sind ziehen die Preise stetig an. Das lässt auf eine durchwegs rege Nachfrage schließen.
Anders beim Fett. Dieses schafft es nicht, auf die sprichwörtliche Butterseite zu kommen. Glücklicherweise wirken hier die durchaus stabilen Käsepreise stützend. Im September stieg der Kieler Rohstoffwert, der sich aus den Notierungen für Butter und Magermilchpulver errechnet, wieder über die 30 Cent-Marke auf 31,4 Cent. Das entspricht einem Plus von ca. 5%.
Anders beim Fett. Dieses schafft es nicht, auf die sprichwörtliche Butterseite zu kommen. Glücklicherweise wirken hier die durchaus stabilen Käsepreise stützend. Im September stieg der Kieler Rohstoffwert, der sich aus den Notierungen für Butter und Magermilchpulver errechnet, wieder über die 30 Cent-Marke auf 31,4 Cent. Das entspricht einem Plus von ca. 5%.
Auszahlungspreis bleibt auf bisherigem Niveau
Neben der Fettschwäche trüben das jämmerliche Schauspiel des Brexit und die angekündigten Zollerhöhungen seitens der USA die Hoffnung auf rasch steigende Milchauszahlungspreise. Österreich ist zwar im Handel mit den USA nicht direkt betroffen, jedoch indirekt über die Verflechtungen mit dem EU-Markt. Kostensteigerungen in der Verarbeitung beispielsweise für Energie oder Löhne konnten bislang nicht im Verkaufspreis an den Lebensmittelhandel weitergegeben werden und drücken damit auf den Auszahlungspreis an die Bauern.
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Kosten müssen abgegolten werden
Neben der, auf die jeweilige Betriebsstrategie ausgelegten Kenntnis und Bearbeitung der Kosten am Erzeugerbetrieb, ist die entsprechende Abgeltung über den Markt unbedingt notwendig. Die Forderung diverser Produktions- und Verfahrensauflagen von Seiten des Handels und der Konsumenten brauchen bei der Umsetzung auch die Abgeltung des Aufwandes. Es kann nicht sein, dass Handelsketten strengere Produktionsbedingungen für heimische Milch fordern und gleichzeitig Produkte aus anderen Ländern ins Regal legen, die diesen Auflagen nicht entsprechen. Eine ordentliche Herkunftskennzeichnung könnte hier einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation beitragen.
DI Michael Wöckinger
Tel.: 050 69 02 - 1350
E-Mail: michael.woeckinger@lk-ooe.at