13.04.2017 |
von Mag. Iris Jaritz
Der Markt muss „Hurra“ schreien
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Am 23. Mai findet in der LFS Althofen der erste Innovationstag der Landwirtschaftskammer Kärnten statt. Landwirtschaft kann sehr vielseitig sein. Erfolgreiche landwirtschaftliche Betriebe sind heutzutage oft auf Nischenprodukte spezialisiert oder arbeiten in Erwerbskombinationen. Was aber macht eine Unternehmerpersönlichkeit aus? Kann denn jeder alles machen? Und was wird am Markt gebraucht?
Alternative Finanzierungsformen fassen auch in der Landwirtschaft Fuß. Beim Innovationstag wird Mag. Gernot Oswald (LFI Kärnten, Arbeitskreis Unternehmensführung) zum Thema „Klasse statt Masse – mit innovativen Ideen zum Erfolg“ referieren. Außerdem werden Dipl.-Ing. Lisa Piller (LFI Österreich) zum Thema „Innovationen“ und Ing. Christian Reicher (LK Burgenland) über „Alternative Finanzierungsformen“ sprechen.
Mag. Oswald begleitet zahlreiche Kärntner Betriebe seit Jahren bei den Meisterausbildungen, Betriebskonzeptseminaren und im Arbeitskreis Unternehmensführung. Über die Jahre hat er auf diese Weise einen tiefen Einblick in die Wirtschaftsweise und die Einkommensmöglichkeiten vieler bäuerlicher Betriebe bekommen.
Alternative Finanzierungsformen fassen auch in der Landwirtschaft Fuß. Beim Innovationstag wird Mag. Gernot Oswald (LFI Kärnten, Arbeitskreis Unternehmensführung) zum Thema „Klasse statt Masse – mit innovativen Ideen zum Erfolg“ referieren. Außerdem werden Dipl.-Ing. Lisa Piller (LFI Österreich) zum Thema „Innovationen“ und Ing. Christian Reicher (LK Burgenland) über „Alternative Finanzierungsformen“ sprechen.
Mag. Oswald begleitet zahlreiche Kärntner Betriebe seit Jahren bei den Meisterausbildungen, Betriebskonzeptseminaren und im Arbeitskreis Unternehmensführung. Über die Jahre hat er auf diese Weise einen tiefen Einblick in die Wirtschaftsweise und die Einkommensmöglichkeiten vieler bäuerlicher Betriebe bekommen.
Interview: „Von der Produktions- zur Marktorientierung“
Womit haben Landwirte, die in der Urproduktion tätig sind, zu kämpfen? Welche Möglichkeiten gibt es – neben dem stetigen Wachstum – zu wirtschaftlichem Erfolg zu gelangen?
Mag. Gernot Oswald: Die letzten Jahre und die gegenwärtige Situation sind gekennzeichnet durch Überproduktion, Preisverfall, hohe Marktvolatilitäten, Naturereignisse und Umweltauflagen. Betriebs-führer sind gefordert, sich in der Tiefe zu spezialisieren oder neue, andere, innovative Wege zu gehen. Betriebliche Entwicklung kann operativ (kurzfristig, laufend) erfolgen. Dabei geht es um Optimierung, Professionalisierung, ums stetige Besserwerden (Optimierung der Kosten und Produktionstechnik, Leistungssteigerung).
Langfristige Betriebsentwicklung kann über Größenwachstum (Kostenführerschaft) passieren. Mehr Fläche, mehr Tiere, erhöhter Preisdruck und Abhängigkeiten. Daneben gibt es die Möglichkeit der Differenzierung und Nischenproduktion. Heraus aus der kreativen Flaute, hinein in Produkte und Dienstleistungen, die der Markt braucht und der Kunde bereit ist, finanziell zu honorieren. In letzter Zeit haben bereits einige Kärntner Betriebe diesen Weg eingeschlagen. Und das sehr erfolgreich, wie die Auswertungen der Arbeitskreisergebnisse zeigen.
Bäuerinnen und Bauern werden immer mehr gefordert, „Unternehmer“ zu sein, Trends zu erkennen, Nischen zu finden und Risikobereitschaft an den Tag zu legen. Welche Eigenschaften der Betriebsführer werden in Zukunft zu erfolgreichen Betrieben führen?
Bauern sind Unternehmer. Unternehmer sein heißt, sich am Markt zu orientieren und nicht an den Kundenwünschen vorbeizuproduzieren. Die landwirtschaftlichen Betriebsführer sind mehr denn je gefordert, sich von der reinen Produktionsorientierung hin zur Kundenorientierung zu bewegen. Was braucht der Markt, was wollen die Kunden? Wofür sind die Konsumenten bereit, Geld auszugeben? Das erfordert neue Tugenden.
Marktbeobachtung, Trends erkennen, Veränderungsbereitschaft, Kreativität, Mut zur Umsetzung und Begeisterungsfähigkeit. Wer neue, erfolgversprechende Wege beschreiten will, muss die tradierten Systeme hinterfragen und aufgeben. Innovationen benötigen Regelbrüche und provozieren Risiken. Mit Bildung, Informations- und Erfahrungsaustausch kann es gelingen, dies zu meistern. Viele Erfolgsbeispiele zeigen es bereits.
Wie findet man den passenden Weg für den Betrieb, den Betriebsführer und die ganze Familie?
Der passende Weg ist individuell. Sogenannte „Patentlösungen“ gibt es in der Praxis nicht. Zu unterschiedlich sind die Betriebe mit ihren Protagonisten. Der Idealfall wäre, die individuellen persönlichen und betrieblichen Stärken mit der Nachfrage des Marktes zu kombinieren. Dafür braucht es eine Vision, herausfordernde Ziele und eine adäquate Strategie.
Alle Beteiligten sind gefordert, sich für die langfristige betriebliche Orientierung Zeit zu nehmen und ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Einerseits sind es die Betriebe selbst, andererseits ist auch die Beratung und nicht zuletzt die Politik angehalten, das Familienunternehmen „Bauernhof“ in eine solide Zukunft zu begleiten und entsprechende Rahmenbedingungen für Wertschöpfung und Innovation zu schaffen. Orientierung finden Betriebe beim Informationsaustausch, in (Weiter-)Bildungsveranstaltungen und beim ersten Innovationstag in Kärnten.
Interview: Mag. Iris Jaritz
Mag. Gernot Oswald: Die letzten Jahre und die gegenwärtige Situation sind gekennzeichnet durch Überproduktion, Preisverfall, hohe Marktvolatilitäten, Naturereignisse und Umweltauflagen. Betriebs-führer sind gefordert, sich in der Tiefe zu spezialisieren oder neue, andere, innovative Wege zu gehen. Betriebliche Entwicklung kann operativ (kurzfristig, laufend) erfolgen. Dabei geht es um Optimierung, Professionalisierung, ums stetige Besserwerden (Optimierung der Kosten und Produktionstechnik, Leistungssteigerung).
Langfristige Betriebsentwicklung kann über Größenwachstum (Kostenführerschaft) passieren. Mehr Fläche, mehr Tiere, erhöhter Preisdruck und Abhängigkeiten. Daneben gibt es die Möglichkeit der Differenzierung und Nischenproduktion. Heraus aus der kreativen Flaute, hinein in Produkte und Dienstleistungen, die der Markt braucht und der Kunde bereit ist, finanziell zu honorieren. In letzter Zeit haben bereits einige Kärntner Betriebe diesen Weg eingeschlagen. Und das sehr erfolgreich, wie die Auswertungen der Arbeitskreisergebnisse zeigen.
Bäuerinnen und Bauern werden immer mehr gefordert, „Unternehmer“ zu sein, Trends zu erkennen, Nischen zu finden und Risikobereitschaft an den Tag zu legen. Welche Eigenschaften der Betriebsführer werden in Zukunft zu erfolgreichen Betrieben führen?
Bauern sind Unternehmer. Unternehmer sein heißt, sich am Markt zu orientieren und nicht an den Kundenwünschen vorbeizuproduzieren. Die landwirtschaftlichen Betriebsführer sind mehr denn je gefordert, sich von der reinen Produktionsorientierung hin zur Kundenorientierung zu bewegen. Was braucht der Markt, was wollen die Kunden? Wofür sind die Konsumenten bereit, Geld auszugeben? Das erfordert neue Tugenden.
Marktbeobachtung, Trends erkennen, Veränderungsbereitschaft, Kreativität, Mut zur Umsetzung und Begeisterungsfähigkeit. Wer neue, erfolgversprechende Wege beschreiten will, muss die tradierten Systeme hinterfragen und aufgeben. Innovationen benötigen Regelbrüche und provozieren Risiken. Mit Bildung, Informations- und Erfahrungsaustausch kann es gelingen, dies zu meistern. Viele Erfolgsbeispiele zeigen es bereits.
Wie findet man den passenden Weg für den Betrieb, den Betriebsführer und die ganze Familie?
Der passende Weg ist individuell. Sogenannte „Patentlösungen“ gibt es in der Praxis nicht. Zu unterschiedlich sind die Betriebe mit ihren Protagonisten. Der Idealfall wäre, die individuellen persönlichen und betrieblichen Stärken mit der Nachfrage des Marktes zu kombinieren. Dafür braucht es eine Vision, herausfordernde Ziele und eine adäquate Strategie.
Alle Beteiligten sind gefordert, sich für die langfristige betriebliche Orientierung Zeit zu nehmen und ihre Gedanken zu Papier zu bringen. Einerseits sind es die Betriebe selbst, andererseits ist auch die Beratung und nicht zuletzt die Politik angehalten, das Familienunternehmen „Bauernhof“ in eine solide Zukunft zu begleiten und entsprechende Rahmenbedingungen für Wertschöpfung und Innovation zu schaffen. Orientierung finden Betriebe beim Informationsaustausch, in (Weiter-)Bildungsveranstaltungen und beim ersten Innovationstag in Kärnten.
Interview: Mag. Iris Jaritz