Betriebsreportage: Biohof Schott punktet mit Vielfalt
Das Landleben und das
Stadtleben könnten nicht
kontroverser sein. Während man die Schnelllebigkeit
in der Stadt als Alltag vorfindet, entdeckt man an manchen
Örtchen am Lande fast die pure
Stille. Angezogen von der Idylle und Ruhe zieht es des öfteren Stadtmenschen aufs Land,
manche werden sogar sesshaft. Währenddessen kann man in
den ländlichen Gegenden beobachten, dass es zu vermehrten Abwanderungen aufgrund
der scheinbar unbegrenzten
Möglichkeiten in der Stadt
kommt.
Der Biohof Schott, so wie er heute ist, wurde von zwei Städtern wieder mit Leben erfüllt. Der über 300 Jahre alte Hof war schon von Anbeginn an sehr klein und diente hauptsächlich zur Selbstversorgung. Angesiedelt im Oberen Mölltal, genauer gesagt in Mörtschach, auf 1100 m Seehöhe, war niemand von den Verwandten bereit, dort zu leben. Maria verbindet ihre schönste Kindheitserinnerung mit dem Hof, und so war für sie als Kind schon klar, dass hier zu leben eine Erfüllung wäre. Dieser Wunsch wurde später ungeplant zu Realität. Zusammen mit ihrem Mann ging es 2008 mit Sack und Pack von Innsbruck auf den Hof der verstorbenen Großeltern, mit im Gepäck war bereits das erste Kind. Das Landleben erwies sich als große Herausforderung, da die Bedingungen hier anders sind und das Zurechtfinden seine Zeit brauchte. Zusätzlich glaubte man im Ort nicht wirklich an die Familie und vor allem, dass sie durchhalten würde. Da die Felder schon länger verpachtet waren, konzentrierte man sich vorerst auf die Renovierung des Bauernhauses, welche sich als eine Herausforderung erwies. Augenscheinlich wurde in den 70er-Jahren das letzte Mal etwas in Angriff genommen. Schritt für Schritt fand man Anschluss, und der Glaube in die Familie wuchs. Es kamen Hilfestellungen von den dortigen Bauern, und „Learning by Doing“ war das Hauptmotto des Paares.
Mit der Zeit und der Beobachtung, was die Bauern ringsum tun, kam das Interesse an der Landwirtschaft und der Gedanke, die Felder selbst zu bewirtschaften. Dariusz absolvierte 2016 den Landwirtschaftlichen Facharbeiter und 2017 jenen für die Bienenwirtschaft. Beidseitig wurde viel gelesen, und Informationen rund um die Landwirtschaft wurden eingeholt. Seit 2014 wird der zertifizierte Biohof selbst bewirtschaftet. „Vieles haben wir versucht, manchmal sind wir auch nicht so erfolgreich gewesen, manches gelingt nach wie vor erstaunlich gut“, erzählen Maria und Dariusz Radziwon.
Der Biohof Schott, so wie er heute ist, wurde von zwei Städtern wieder mit Leben erfüllt. Der über 300 Jahre alte Hof war schon von Anbeginn an sehr klein und diente hauptsächlich zur Selbstversorgung. Angesiedelt im Oberen Mölltal, genauer gesagt in Mörtschach, auf 1100 m Seehöhe, war niemand von den Verwandten bereit, dort zu leben. Maria verbindet ihre schönste Kindheitserinnerung mit dem Hof, und so war für sie als Kind schon klar, dass hier zu leben eine Erfüllung wäre. Dieser Wunsch wurde später ungeplant zu Realität. Zusammen mit ihrem Mann ging es 2008 mit Sack und Pack von Innsbruck auf den Hof der verstorbenen Großeltern, mit im Gepäck war bereits das erste Kind. Das Landleben erwies sich als große Herausforderung, da die Bedingungen hier anders sind und das Zurechtfinden seine Zeit brauchte. Zusätzlich glaubte man im Ort nicht wirklich an die Familie und vor allem, dass sie durchhalten würde. Da die Felder schon länger verpachtet waren, konzentrierte man sich vorerst auf die Renovierung des Bauernhauses, welche sich als eine Herausforderung erwies. Augenscheinlich wurde in den 70er-Jahren das letzte Mal etwas in Angriff genommen. Schritt für Schritt fand man Anschluss, und der Glaube in die Familie wuchs. Es kamen Hilfestellungen von den dortigen Bauern, und „Learning by Doing“ war das Hauptmotto des Paares.
Mit der Zeit und der Beobachtung, was die Bauern ringsum tun, kam das Interesse an der Landwirtschaft und der Gedanke, die Felder selbst zu bewirtschaften. Dariusz absolvierte 2016 den Landwirtschaftlichen Facharbeiter und 2017 jenen für die Bienenwirtschaft. Beidseitig wurde viel gelesen, und Informationen rund um die Landwirtschaft wurden eingeholt. Seit 2014 wird der zertifizierte Biohof selbst bewirtschaftet. „Vieles haben wir versucht, manchmal sind wir auch nicht so erfolgreich gewesen, manches gelingt nach wie vor erstaunlich gut“, erzählen Maria und Dariusz Radziwon.
Weiterentwicklung
Nachdem zwei große Hürden
geschafft waren, stellte sich
2020 die Frage, ob in das baufällige Stallgebäude investiert
werden oder ob die Landwirtschaft wieder aufgegeben werden soll? „Tief im Herzen war
für uns eigentlich immer klar:
Wir lieben unseren Hof und
wollen einen Weg finden, ihn
hier weiter zu bewirtschaften“,
berichtet das Paar. Dieser Anlass bot die perfekte Gelegenheit, über den Tellerrand zu sehen, und so kam die Idee, die
eigene Begeisterung und das
eigene Wissen weitergeben zu
wollen. Aufgrund dessen wurde das neue Gebäude sehr vielseitig gebaut. Neben dem neuen Stallgebäude entstanden so
eine Scheune, eine Werkstatt,
ein Verarbeitungsraum sowie
eine Ferienwohnung für Urlaub
am Bauernhof und Räumlichkeiten für Seminare oder Schule am Bauernhof. „Unser Hof ist
auch jetzt nicht „fertig“, er verändert sich, so wie wir uns im
Lauf des Lebens verändern –
und das ist eine Freiheit, die wir
sehr genießen und für die wir
dankbar sind“, betonen Maria
und Dariusz Radziwon.
Die Arbeit am Hof und der Hof selbst wird als eine Art Lebenskonzept betrachtet, an dem ständig weitergearbeitet wird. Der kleinstrukturierte Hof bietet Urprodukte höchster Qualität, welche von der Familie sehr geschätzt werden. Man ist dankbar, sich großteils selbst versorgen zu können. Zusätzlich werden Lammfleisch, Honig und Eier ab Hof verkauft. Besonders dankbar sind Maria und Dariusz, dass ihre Kinder hier ganz anders aufwachsen können, als sie selbst in der Stadt. Für die Kinder sind viele Dinge von klein auf selbstverständlich, die Maria und Dariusz erst lernen mussten und die für sie außergewöhnlich sind. Es ist ganz klar, dass auf diesem Betrieb der wirtschaftliche Erfolg nicht im Mittelpunkt steht, sondern ein nachhaltiges und überlegtes Handeln. Ganz nach dem Motto „Im Einklang mit der Natur“ wird bewusst bewirtschaftet, sodass auch in Zukunft die Böden noch fruchtbar sind und die Vielfalt der Natur spürbar ist. Beide sind von der extensiven Landwirtschaft überzeugt. Die Artenvielfalt, die durch die naturnahe Wirtschaftsweise offensichtlich wächst, ist für die Familie sehr wichtig. Es sind die kleinen Dinge, die die Familie glücklich machen. Momentan findet man am Hof Krainer Steinschafe, Hühner, Bienenvölker, Laufenten, Zwergziegen, Katzen und einen Hund.
Die Arbeit am Hof und der Hof selbst wird als eine Art Lebenskonzept betrachtet, an dem ständig weitergearbeitet wird. Der kleinstrukturierte Hof bietet Urprodukte höchster Qualität, welche von der Familie sehr geschätzt werden. Man ist dankbar, sich großteils selbst versorgen zu können. Zusätzlich werden Lammfleisch, Honig und Eier ab Hof verkauft. Besonders dankbar sind Maria und Dariusz, dass ihre Kinder hier ganz anders aufwachsen können, als sie selbst in der Stadt. Für die Kinder sind viele Dinge von klein auf selbstverständlich, die Maria und Dariusz erst lernen mussten und die für sie außergewöhnlich sind. Es ist ganz klar, dass auf diesem Betrieb der wirtschaftliche Erfolg nicht im Mittelpunkt steht, sondern ein nachhaltiges und überlegtes Handeln. Ganz nach dem Motto „Im Einklang mit der Natur“ wird bewusst bewirtschaftet, sodass auch in Zukunft die Böden noch fruchtbar sind und die Vielfalt der Natur spürbar ist. Beide sind von der extensiven Landwirtschaft überzeugt. Die Artenvielfalt, die durch die naturnahe Wirtschaftsweise offensichtlich wächst, ist für die Familie sehr wichtig. Es sind die kleinen Dinge, die die Familie glücklich machen. Momentan findet man am Hof Krainer Steinschafe, Hühner, Bienenvölker, Laufenten, Zwergziegen, Katzen und einen Hund.
Buch entstanden
Maria arbeitet zusätzlich als
Seelsorgerin im Krankenhaus
und begegnet dadurch jeden
Tag sehr viel Leid und Traurigkeit. In ihrem Berufsfeld begleitet sie Menschen oft in den
schwersten Zeiten ihres Lebens,
gestaltet Verabschiedungsfeiern und auch des Öfteren Begräbnisse. Dadurch stellt sich
wiederholend die zentrale Frage: „Was zählt im Leben wirklich?“ Beide Berufsfelder mögen
gegensätzlich wirken, aber für
Maria sind sie die perfekte Ergänzung. Was gibt es Schöneres
als von sich behaupten zu können: „Ich habe tatsächlich das
Gefühl, genau ‚richtig‘ zu sein,
da wo ich bin. Im Krankenhaus
und im Stall oder am Feld. “
Ihre unglaubliche Geschichte verpackte Maria letztes Jahr
in ein Buch: „Unser Leben auf
dem Bergbauernhof – Zwischen
Himmel und Erde“. Dieses Buch
spiegelt die Anfänge und Erfahrungen der Familie am Hof wider und ergänzt diese mit Alltagstipps sowie mit Erfahrungen und Sichtweisen aus dem
Beruf als Seelsorgerin.
Betriebsspiegel
- Familie: Maria Radziwon (40) und Dariusz Radziwon (42) und die Kinder Sophia (15), Marlena (11), Luisa (11), David (10)
- Hofname: Biohof Schott
- Standort: Oberes Mölltal, Nationalparkregion Hohe Tauern, Mörtschach
- Seehöhe: 1100 m
- BHK-Punkte: 261,34
- Betriebsform: Biologisch, Nebenerwerb
- Betriebsgröße: 4 ha Grünland mit Wald und Hutweide
- Tiere: zwölf Mutterschafe (Krainer Steinschafe) mit Lämmern, 30 Hühner, sieben Bienenvölker, Laufenten, Zwergziegen
- Weitere Standbeine: Schule am Bauernhof, Urlaub am (Bio)Bauernhof, Bio-Austria-Schaubauernhof