29.04.2016 |
von DI Gerald Stögmüller
Automatisches Melken: Worauf beim Füttern achten?
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2016.04.29%2F1461920805083967.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2016.04.29/1461920805083967.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1461921004)
Bringen AMS-Betriebe die Kühe durch häufiges Nachschieben des Grundfutters und mit Lockfutter dazu, öfters an den Barn zu kommen, werden die Tiere auch die Melkbox häufiger besuchen und sie so gleichmäßiger auslasten. Wird das Futter nur zu den Hauptmahlzeiten angeschoben, sind alle Kühe gleichzeitig in Bewegung, und es kommt zu einem Gedränge vor dem Melkroboter. Nach der Grundfuttervorlage steigt die Auslastung des Melkroboters generell an.
Grundfutterleistung
Je nach Qualität des Grundfutters, der Zusammensetzung, dem Kraftfutteranteil sowie der Futteraufnahme kann eine Kuh aus den Gras- und Maissilagen zwischen fünf und 20 Kilogramm Milch produzieren. Aufgrund dieser enormen Spreizung der möglichen Grundfutterleistung erkennt man schon, wie wichtig die Rationsberechnung auf Basis von Grundfutteranalysen ist.
Mischrationen
Die sinnvollste Art der Mischration ist die aufgewertete Grundfutterration (AGR), wo ein Teil des Kraftfutters ins Grundfutter eingemischt wird. Die totale Mischration ist bei AMS-Betrieben nicht möglich, weil Kraftfutter als Lockmittel zum Besuch der Melkstation dient. Deshalb muss man Kraftfutter aus der Mischration nehmen und in der Melkbox anbieten.
Eine große Bedeutung bei der Fütterung von Mischrationen haben das Milchleistungsniveau und die Persistenz. Leistungsschwache Kühe, die nicht dem Herdenniveau entsprechen, sollten mittelfristig aus der Herde ausscheiden. Altmelkende Kühe auf niedrigem Leistungsniveau sollte man früher trockenstellen, damit sie nicht verfetten.
Aufgewertete Mischration auf sehr hohem Niveau
Eine große Herausforderung bei der Fütterung mit dem Mischwagen oder einem Fütterungsroboter ist die Einstellung der aufgewerteten Grundfutterration (AGR). Stellt man das Kraftfutterniveau sehr hoch ein, werden die Kühe auf hohem Leistungsniveau besser versorgt und man beugt damit Stoffwechselproblemen vor. Allerdings kann man altmelkenden Kühen und Kühen auf niedrigem Leistungsniveau nur sehr wenig Kraftfutter am Melkroboter verabreichen. Dadurch sinkt der Lockeffekt und die Attraktivität, den Melkroboter zu besuchen, leidet. Ein häufiges Nachtreiben ist die Folge. Daneben besteht das Risiko, dass diese Kühe durch Überversorgung mit Energie verfetten.
Aufgewertete Mischration auf sehr niedrigem Niveau
Setzt man das Kraftfutterniveau in der aufgewerteten Mischration sehr niedrig an, muss man hochleistenden Kühen sehr viel Kraftfutter in der Melkbox geben. Das Pansenmilieu leidet durch die hohe Anflutung von Säuren und Ammoniak. Die Kuh kann womöglich auch nicht das ganze Kraftfutter in der Melkzeit fressen und sie blockiert die Melkbox unnötig. Ist es unbedingt notwendig, hohe Kraftfuttermengen über den Melkroboter zu geben, kann man durch pansenschonende Komponenten wie Körnermais und Trockenschnitzel sowie durch pelletierte Futtermittel die Wirkung und Aufnahme des Futters verbessern.
Kraftfutter in der Melkbox
Die empfohlene Kraftfuttermenge pro Melkung liegt bei 1,5 kg. Größere Mengen kann die Kuh kaum fressen und weniger hat zu wenig Lockeffekt. Die empfohlene Menge von 1,5 kg darf man mit pansenschonenden Komponenten wie Körnermais und Trockenschnitzel sowie bei hoher Eiweißergänzung auf bis zu zwei kg erhöhen. Dieses Futter soll bei so hohen Mengen pelletiert sein, damit die Kuh es ausreichend schnell frisst.
Niveau der AGR
Zieht man vom Bedarf die Kraftfuttermenge über die Melkbox ab, ergibt sich ein sinnvolles Niveau der aufgewerteten Mischration von zirka sechs bis acht kg unter dem durchschnittlichen Tagesgemelk. Hier ist es günstig, zwei Leistungsgruppen zu bilden. Damit kann man AGR und Kraftfutterergänzung besser abstimmen.
Diese Gruppentrennung fordert aber Selektionstore oder einen Melkroboter mit zwei Ausgängen.
Zusätzlicher Transponder ja oder nein?
Falls ein Transponder installiert wird, muss dieser unbedingt mit dem Melkroboter in Verbindung stehen. Andernfalls könnte es vorkommen, dass eine Kuh nach dem Verlassen des AMS gleich zum Transponder geht und dort noch eine Portion Kraftfutter abholt und dabei eine sehr hohe Menge in kurzer Zeit aufnimmt. Ein Transponder ist dann sinnvoll, wenn keine Mischration sondern eine getrennte Vorlage durchgeführt wird, wenn das Milchleistungsniveau der Herde stark schwankt oder wenn die Melkbox an der Kapazitätsgrenze betrieben wird.
Man kann hier die Kraftfutterergänzung nur in einem geringen Umfang durchführen, weshalb Kühe auf einem hohen Milchleistungsniveau nicht ausreichend versorgt werden können.
Ein Transponder ermöglicht auch das Erstellen einer günstigeren Ration. Über den Melkroboter kann man die billigeren Basisfuttermittel für Energie, Eiweiß und Mineralfutter geben und über den Transponder ergänzt man mit speziellem Hochleistungsfutter.
Die Fütterungsreferenten der LK NÖ helfen gerne bei der Rationsgestaltung. Hierzu stehen folgende Beratungsprodukte zur Verfügung.
Grundfutterleistung
Je nach Qualität des Grundfutters, der Zusammensetzung, dem Kraftfutteranteil sowie der Futteraufnahme kann eine Kuh aus den Gras- und Maissilagen zwischen fünf und 20 Kilogramm Milch produzieren. Aufgrund dieser enormen Spreizung der möglichen Grundfutterleistung erkennt man schon, wie wichtig die Rationsberechnung auf Basis von Grundfutteranalysen ist.
Mischrationen
Die sinnvollste Art der Mischration ist die aufgewertete Grundfutterration (AGR), wo ein Teil des Kraftfutters ins Grundfutter eingemischt wird. Die totale Mischration ist bei AMS-Betrieben nicht möglich, weil Kraftfutter als Lockmittel zum Besuch der Melkstation dient. Deshalb muss man Kraftfutter aus der Mischration nehmen und in der Melkbox anbieten.
Eine große Bedeutung bei der Fütterung von Mischrationen haben das Milchleistungsniveau und die Persistenz. Leistungsschwache Kühe, die nicht dem Herdenniveau entsprechen, sollten mittelfristig aus der Herde ausscheiden. Altmelkende Kühe auf niedrigem Leistungsniveau sollte man früher trockenstellen, damit sie nicht verfetten.
Aufgewertete Mischration auf sehr hohem Niveau
Eine große Herausforderung bei der Fütterung mit dem Mischwagen oder einem Fütterungsroboter ist die Einstellung der aufgewerteten Grundfutterration (AGR). Stellt man das Kraftfutterniveau sehr hoch ein, werden die Kühe auf hohem Leistungsniveau besser versorgt und man beugt damit Stoffwechselproblemen vor. Allerdings kann man altmelkenden Kühen und Kühen auf niedrigem Leistungsniveau nur sehr wenig Kraftfutter am Melkroboter verabreichen. Dadurch sinkt der Lockeffekt und die Attraktivität, den Melkroboter zu besuchen, leidet. Ein häufiges Nachtreiben ist die Folge. Daneben besteht das Risiko, dass diese Kühe durch Überversorgung mit Energie verfetten.
Aufgewertete Mischration auf sehr niedrigem Niveau
Setzt man das Kraftfutterniveau in der aufgewerteten Mischration sehr niedrig an, muss man hochleistenden Kühen sehr viel Kraftfutter in der Melkbox geben. Das Pansenmilieu leidet durch die hohe Anflutung von Säuren und Ammoniak. Die Kuh kann womöglich auch nicht das ganze Kraftfutter in der Melkzeit fressen und sie blockiert die Melkbox unnötig. Ist es unbedingt notwendig, hohe Kraftfuttermengen über den Melkroboter zu geben, kann man durch pansenschonende Komponenten wie Körnermais und Trockenschnitzel sowie durch pelletierte Futtermittel die Wirkung und Aufnahme des Futters verbessern.
Kraftfutter in der Melkbox
Die empfohlene Kraftfuttermenge pro Melkung liegt bei 1,5 kg. Größere Mengen kann die Kuh kaum fressen und weniger hat zu wenig Lockeffekt. Die empfohlene Menge von 1,5 kg darf man mit pansenschonenden Komponenten wie Körnermais und Trockenschnitzel sowie bei hoher Eiweißergänzung auf bis zu zwei kg erhöhen. Dieses Futter soll bei so hohen Mengen pelletiert sein, damit die Kuh es ausreichend schnell frisst.
Niveau der AGR
Zieht man vom Bedarf die Kraftfuttermenge über die Melkbox ab, ergibt sich ein sinnvolles Niveau der aufgewerteten Mischration von zirka sechs bis acht kg unter dem durchschnittlichen Tagesgemelk. Hier ist es günstig, zwei Leistungsgruppen zu bilden. Damit kann man AGR und Kraftfutterergänzung besser abstimmen.
Diese Gruppentrennung fordert aber Selektionstore oder einen Melkroboter mit zwei Ausgängen.
Zusätzlicher Transponder ja oder nein?
Falls ein Transponder installiert wird, muss dieser unbedingt mit dem Melkroboter in Verbindung stehen. Andernfalls könnte es vorkommen, dass eine Kuh nach dem Verlassen des AMS gleich zum Transponder geht und dort noch eine Portion Kraftfutter abholt und dabei eine sehr hohe Menge in kurzer Zeit aufnimmt. Ein Transponder ist dann sinnvoll, wenn keine Mischration sondern eine getrennte Vorlage durchgeführt wird, wenn das Milchleistungsniveau der Herde stark schwankt oder wenn die Melkbox an der Kapazitätsgrenze betrieben wird.
Man kann hier die Kraftfutterergänzung nur in einem geringen Umfang durchführen, weshalb Kühe auf einem hohen Milchleistungsniveau nicht ausreichend versorgt werden können.
Ein Transponder ermöglicht auch das Erstellen einer günstigeren Ration. Über den Melkroboter kann man die billigeren Basisfuttermittel für Energie, Eiweiß und Mineralfutter geben und über den Transponder ergänzt man mit speziellem Hochleistungsfutter.
Die Fütterungsreferenten der LK NÖ helfen gerne bei der Rationsgestaltung. Hierzu stehen folgende Beratungsprodukte zur Verfügung.
- Grundberatung Rationsberechnung für Rinder
- Einstellung des Futtermischwagens
Kurz gefasst
Kraftfutter ist das ideale Lockmittel, das die Kühe in die Melkbox holt. Es muss deshalb nicht nur die richtigen Nährstoffe enthalten, sondern den Tieren auch schmecken. Das ist gerade bei aufgewerteten Grundfutterrationen eine Herausforderung, genauso wie die leistungsbezogene Nährstoff- und Energieversorgung. Besonders der Energiebedarf schwankt zwischen einer geringen und hohen Milchleistung um bis zum fünffachen Bedarf.
Der Fokus in der Nährstoffversorgung liegt meist auf der Hochleistungskuh. Eine Unterversorgung zeigt sich rasch durch Stoffwechselerkrankungen und eingeschränkte Fruchtbarkeit. Die größeren und verhängnisvolleren Fehler werden aber im letzten Laktationsdrittel durch Überversorgung gemacht. Eine verfettete Kuh ist die Problemkuh in der nächsten Laktation.
Der Fokus in der Nährstoffversorgung liegt meist auf der Hochleistungskuh. Eine Unterversorgung zeigt sich rasch durch Stoffwechselerkrankungen und eingeschränkte Fruchtbarkeit. Die größeren und verhängnisvolleren Fehler werden aber im letzten Laktationsdrittel durch Überversorgung gemacht. Eine verfettete Kuh ist die Problemkuh in der nächsten Laktation.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2016.04.29%2F1461920931281683.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2016.04.29/1461920931281683.jpg?m=MzYzLDMyMA%3D%3D&_=1461921004)