22.03.2017 |
von Kern-und Steinobstberatung LK Steiermark
Apfelblütenstecher - eine unterschätzte Gefahr
Schadbild
Blüten bleiben in ihrer Entwicklung im Ballonstadium stehen. Die Blütenblätter vertrocknen und verbleiben bis in den Frühsommer am Baum (Abb.). Unter den vertrockneten Blütenblätter findet man nach der Blüte zunächst eine Käferlarve und danach eine Puppe.
Erreger/Lebensweise
Der Apfelblütenstecher ist ein ca. 6 mm großer Rüsselkäfer und besitzt eine typische "V-Zeichnung" am Rücken (Abb.). Die Überwinterung erfolgt außerhalb von Obstgärten. Bereits ab Knospenaufbruch verlässt der Käfer sein Winterversteck und wandert auf Apfelbäume ab. Die Zuwanderung erstreckt sich erfahrungsgemäß über ca. 3 Wochen.
Nach Begattung der Weibchen und dem Reifungsfraß ist ab dem Mausohrstadium mit Eiablage zu rechnen. Das Weibchen bohrt geschlossene Blüten an und legt ein Ei pro Blüte ab. Nach etwa 8 Tagen schlüpft die junge Larve. Die Larve frisst den Blütenboden aus und bewirkt, dass sich die Blütenblätter nicht mehr öffnen. Die Blütenblätter vertrocknen und verfärben sich braun (Abb.). Im Inneren dieser befallenen Blüte verpuppt sich die Raupe. Etwa ab Ende Mai schlüpfen die Jungkäfer. Nach einem kurzen Naschfraß, hauptsächlich an Blättern, suchen die Jungkäfer dann ihre Sommerverstecke auf. Sie überwintern bevorzugt in angrenzenden Waldstücken.
Kontrolle
Mit Klopfproben im Frühjahr lässt sich das Auftreten von Apfelblütenstecher gut kontrollieren.
Geklopft werden sollte idealerweise am späteren Vormittag oder frühen Nachmittag, wenn die Temperatur über 12° C liegt.