23.09.2018 |
von Mag. Kurt Matschnigg
Afrikanische Schweinepest in Zentraleuropa angekommen
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Mittlerweile sind bereits vier weitere Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) dazugekommen. Befürchtet werden viele weitere in den nächsten Wochen, da die aufgefunden Kadaver schon in starker Verwesung waren, was auf ein schon länger andauerndes Seuchengeschehen hinweist.
Wenn man davon ausgeht, dass das Virus aus den zuletzt bekannten ASP-Verbreitungsgebieten östlich von Warschau bzw. Budapest stammt, so hat dieses für die Schweineproduktion so bedrohliche Virus einen Luftweg von mindestens 1300 Kilometern mit einem Schlag übersprungen. Wie der Seucheneintrag nach Belgien konkret stattfand, ist Gegenstand aktueller Erhebungen. Man kann aber davon ausgehen, dass mit dem ASP-Virus infizierte, nicht erhitzte Lebensmittel oder Lebensmittelrückstände über Speisereste, weggeworfene Jausenreste in die belgische Wildschweinpopulation eingetragen wurden.
Damit ist das ASP-Virus im Herzen der europäischen Schweineproduktion angekommen. In das schweineintensive deutsche Nordrhein-Westfalen sind es etwa 80 Kilometer, zur französischen Grenze etwa 20 Kilometer. Im belgischen Wallonien selbst stehen etwa 400.000 Schweine. Aktuell ist ein Gebiet von ca. 63.000 ha als Sperrgebiet ausgewiesen, 67 Schweinebetriebe liegen in dieser Zone. Für diese Betriebe gilt ein Transportverbot von Schweinen; sie werden von Veterinären kontrolliert. Die Jagd ist bis 15. Oktober in dieser Region verboten, um erkrankte Wildschweine nicht aus dem Sperrgebiet zu drücken.
Wenn man davon ausgeht, dass das Virus aus den zuletzt bekannten ASP-Verbreitungsgebieten östlich von Warschau bzw. Budapest stammt, so hat dieses für die Schweineproduktion so bedrohliche Virus einen Luftweg von mindestens 1300 Kilometern mit einem Schlag übersprungen. Wie der Seucheneintrag nach Belgien konkret stattfand, ist Gegenstand aktueller Erhebungen. Man kann aber davon ausgehen, dass mit dem ASP-Virus infizierte, nicht erhitzte Lebensmittel oder Lebensmittelrückstände über Speisereste, weggeworfene Jausenreste in die belgische Wildschweinpopulation eingetragen wurden.
Damit ist das ASP-Virus im Herzen der europäischen Schweineproduktion angekommen. In das schweineintensive deutsche Nordrhein-Westfalen sind es etwa 80 Kilometer, zur französischen Grenze etwa 20 Kilometer. Im belgischen Wallonien selbst stehen etwa 400.000 Schweine. Aktuell ist ein Gebiet von ca. 63.000 ha als Sperrgebiet ausgewiesen, 67 Schweinebetriebe liegen in dieser Zone. Für diese Betriebe gilt ein Transportverbot von Schweinen; sie werden von Veterinären kontrolliert. Die Jagd ist bis 15. Oktober in dieser Region verboten, um erkrankte Wildschweine nicht aus dem Sperrgebiet zu drücken.
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Welche Lehren sollten gezogen werden?
- 1. Jedem, der aus ASP-Gebiete in noch pestfreie Gebiete Europas reist, muss klar sein, dass er nichts mitnehmen darf, was auch nur irgendwie nach Schwein riecht. Lebensmittel (als Jause, verarbeitet, gefroren), Blut- oder Kotreste, Trophäen usw.
- 2. „Risikogruppen“ wie Reisende, Fernfahrer, Erntehelfer, Pflegepersonal aus diesen Ländern oder auch heimische Auslandswildsauenjäger müssen massiv über die Übertragungswege aufgeklärt werden, damit keine Speisereste zu heimischen Wild-/Hausschweinen gelangt. Jagdreisen in Infektionsgebiete sollten am besten unterbleiben.
- 3. An den Rastplätzen entlang bekannter „Ostfahrerrouten“ muss bezüglich Abfallentsorgung für hygienische Zustände mittels verschärfter Reinigung gesorgt werden. Die Umzäunung dieser Areale an den Autobahnen ist regelmäßig auf ihre „Schweinedichtheit“ zu kontrollieren.
- 4. Unsere noch gesunde Wildschweinpopulation sollte durch verschärfte Bejagung dezimiert werden. Über einen finanziellen Anreiz mittels Abschussprämien wie in ganz Deutschland sollte nachgedacht werden.
- 5. Schweinehalter müssen dringendst alle Maßnahmen der Schweinegesundheitsverordnung umsetzen und ihre Ställe gegen Viruseintrag dicht machen.
- 6. Die Seuche wird sich ziemlich sicher in den wildschweinedichten Gebieten Mitteleuropas festsetzen. Die Vorgangsweise nach den derzeitigen EU Richtlinien in Gebieten mit hohen, kontrollierten hygienischen Standards sollten angepasst werden.